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Mittwoch, 1. August 2007

Schulchortage 2007

18. Schulchortage Baden-Württemberg
-Abschlusschonzert in Bühl-


Am 06.05.07 fand das Abschlusskonzert der diesjährigen Schulchortage in Bühl statt, zu denen auch der Schulchor des Theodor-Heuss-Gymnasiums eingeladen war. Also trafen wir uns um zwölf Uhr zur Abfahrt mit dem Bus am THG. Nach einer etwa einstündigen Fahrt, und nachdem wir Bühl durch mehrmaliges Im-Kreis-Fahren ausführlichst erkundet hatten, kamen wir endlich am Bürgerhaus Neuer Markt an. Es war Viertel nach eins, und nachher würde hier das Konzert stattfinden!
Sofort stürtzten wir uns mit Regina (Frau Pitter-Eberle) ins Getümmel. Doch als erstes mussten wir unsere Garderobe suchen.
(Für alle, die nicht dabei waren, möchte ich das kurz erklären: An den Türen der Garderobe hingen DinA4-Blätter, auf denen die Namen der verschiedenen Chöre standen. Aber „Theodor-Heuss-Gymnasium“ stand auf keinem)
- vergeblich. Schließlich stellten wir fest, dass nur aufgrund einer Bildungslücke der Veranstalter und durch einen durch sie entstandenen Rechtschreibfehler keine Tür den Namen unserer ehrwürdigen Schule trug. Notgedrungen gaben wir uns mit einer Garderobe für ein gewisses „Theodor – Heus – Gymnasium“ zurfrieden.
Leider währte auch hier unser Glück nicht lange, da wir vor dem Konzert eine exquisite Auswahl unserer Lieder in einem Bühler Altersheim zum Besten geben wollten/sollten/durften/mussten/würden. Tja, aber so verlangt es die Tradition der Schulchortage. Es währte deshalb nicht lange, weil wir sofort zu eben diesem Altersheim, es war irgendein Stift, mussten, um nicht zu spät zu kommen...
Zum Bedauern aller/einiger/keiner Chormitglieder verlies uns unsere liebe Regina, schon bevor wir zu dem Altersheim loszogen (sie wollte/sollte/durfte/musste zu einem Treffen einer für Chöre - oder eher Chorleiter - wichtigen Gruppe) – im Schlepptau von Stefanie (Fr. Roland) und ihrem Lover. Nach einer Viertelstunde erschöpfenden Fußmarsches erreichten wir unser Ziel. Verschnaufend ruhten wir uns vor dem Stift aus, und sangen uns, ebenfalls draußen, ein. Irgendwie war mir in dem Moment ziemlich schlecht.
(JA, mir WAR schlecht. Und Ja, es ist mir ******egal ob euch das interessiert^^)
Danach betraten wir die Vorhalle des Altenheims und warteten.
Immernoch.
Und warteten immer nocht. Doch – O SCHRECK! – waren wir zu früh angekommen.
Also gingen wir wieder raus.
Wir – nicht alle vom Chor, nur ich und einige wenige andere Auserwählte, setzten uns ins Gras und begutachteten die verkümmerten Gänseblümchen. (Was für eine behämmerte Beschäftigung!!!) Nachdem auch das letzte Gänseblümchen ausgerupft war, wollten/sollten/durften/mussten/konnten wir endlich (?) singen.

Äh, an dieser stelle möchten wir auch Stefanie (Fr.Roland) danken, die uns so vorbildlich dirigiert hat, obwohl sie nicht sehr viel Gelegenheit zur Übung hatte.

Nach unserem Auftritt stärkten wir uns mit original Bühler Apfelschorle im Speisesaal des Heimes. Na ja, er war nicht sooo groß, wie man sich einen Saal vorstellt, aber für die Speisen war schon alles gedeckt... Doch selbst das konnte uns nicht lange aufhalten - - ein - bzw. zwei Kugeln Eis lockten! Doch dann wurde der Schlimmste von all unseren Albträumen war: (okay, vielleicht auch der zweitschlimmste. Eigentlich war es nicht soooo schlimm. Mir war immer noch schlecht, also hatte ich sowieso kein Interesse an Eis.) Die Eisdiele war keine Eisdiele, sondern eine Bäckerei! Also hieß das: Kein Eis. Logisch, oder?
Doch wir gaben nicht auf. Wir würden uns nicht unterkriegen lassen, das stand fest.
Immernoch gut gelaunt machten wir uns auf zur nächsten Eisdiele, die dann glücklicherweise auch Eis zum Verkauf anbot. Obwohl sie eigentlich eine Bäckerei war. Unlogisch, oder? Wer genauere Fragen hatte, wende sich bitte per E-mail an mich.
Zum Bedauern eines deshalb Heulenden und zu Freuden aller Anderen Chormitglieder gab es da kein Pfefferminzeis. Ich wars nicht. Pfefferminzeis ist eklig. Bäh.
Doch auch dieses Problem hätte man durch einen leichten Schlag auf den Hinterkopf lösen können. Ich meine das Heulen. Vielleicht zumindest. Doch leider hat uns Stefanie diese Methode verboten, was ich noch immer nicht vollkommen verstehe. Daher landete nur etwas Eis auf dem Hemd des Betroffenen. Schlauerweise überdeckte dieser den Fleck geschickt mit einem Schulchortage-Button. In diesem Moment stellten wir fest, dass die Buttons genau so aussahen wie die von 2006, naja, alle außer mir eben, da ich bedauernswerter-/glücklicherweise letztes Jahr nicht die Chor-AG besucht habe.
Auf jeden Fall gingen wir danach zum Bürgerhaus zurück. Auf dem davor liegenden Europaplatz pausierten wir. Ziemlich lange. Regina war nämlich immer noch nicht bei uns, und die war in dem Moment die einzige, die wusste, was passiert.
Doch plötzlich hörten wir (k)ein dunkles Trampeln und wussten:
Das ist sie!
SIE hechtete herbei und brabellte hektischst irgendetwas vor sich hin.
Okay, so extrem war das auch wieder nicht. Aber die Nachricht, die Regina uns überbrachte, war sehr erschreckend:
Unsere Stellprobe hatte schon begonnen.
Also hasteten wir in den Konzertsaal und sangen uns auf der Bühne ein. Was sicherlich nicht Sinn der Sache war. Die Stellprobe – bzw. unser Gesang während dieser – war schrecklich, und wir fürchteten, uns bis auf die Knochen zu blamieren.
Doch das Schlimmste kam erst noch. Am Ende jener Stellprobe brauchten wir, verwirrt, wie wir waren, über drei Versuche, um das Auf-Und-Von-Der-Bühne-Gehen zu üben. Aber nur, weil wir uns von den gestrengen Augen der Preisrichter für den Chorpreis Deutsche Sprache, an dessen Wettbewerb wir teilzunehmen gedachten, uns kritisch beob-/miss-/verachtet fühlten. Eher ersteres.
Danach zogen wir uns eingeschüchtert in einen – leider nur wenig – abgelegene kleinen Saal zurück. Dort probten wir noch einmal und – siehe da!- alles klappte hervorragend. Nun war ich wieder ein wenig ermutigt. Regina grinste wie ein Honigkuchenpferd (diejenigen, die sie kennen, wissen was ich meine. Das typische Eberle-grinsen halt.) und wir hofften, dass sie uns damit nicht überwältigen würde.
Es ist nämlich schon recht schwierig, zu singen, wenn man die ganze Zeit über von einem unbeschreiblichen Grinsen (gemeint ist Reginas) angestarrt zu werden. Denn unglücklicherweise stehe ich in unserer Choraufstellung direkt in der Mitte vorne und somit direkt vor dem Grinsen (dem von Regina).
Auf jeden Fall stand jetzt unser Auftritt kurz bevor. Langsam wurden wir wirklich nervös. Leise gingen wir in den Konzertsaal. Doch bevor wir zu singen begannen, konnten wir noch einem interessanten Xylophonsolo – war es ein Xylophon? Ich glaube schon. Zumindest so was in der Art – folgen/lauschen/zuhören. Was aber meine Nervosität nicht wirklich linderte.
Dann wurde es hell im Saal.
Alle Blicke richteten sich auf uns.
Fast alle zumindest.
Dann stiegen wir auf die Bühne und aus der eben noch so stillen Stille tönte ein tosender Applaus.
Ich finde, der war auch redlich verdient. Immerhin hatten wir es jetzt zum ersten Mal geschafft, ohne allzu viel Chaos auf die Bühne zu kommmen.
Dann begann der wirklich hochlassige Auftritt – dann begann unser Mondprogramm.
Im Interesse von einigen Personen möchte ich kurz schreiben, was wir sangen: „Der Mond ist aufgegangen“, „LaLeLu“ mit einem wundervollen Solo (Es sei zu erwähnen, dass der zweite Sopran in diesem Stück wirklich geglänzt hat. Na ja, dann sei es auch zu erwähnen, dass ich im zweiten Sopran singe...), „Moon River“, das von mir am meisten verehrte Stück des Tages, und „Blue Moon“.
Bis jetzt war dann doch alles recht gut gelaufen.
Bis jetzt.
Aber jetzt kam unser Schrecken. Der Schwarze Mond. Komponiert von Harald Genzmer, einem großer Komponisten, Versehen mit einem extrem dämlichen Text. Hochverehrt von Regina, richtig Gesungen eine Meisterleistung.
Ein unglaubliches Stück, bei dem sich Sopräne in höchste Höhen, die so unglaublich sind, dass man sie eigentlich nicht mal singen kann, quälen müssen. Ein unbeschreibliches Stück, das von den Bässen durchgehend mit „dondondondondondondon“, einem unbeschreiblich schwierigen Text, begleitet wird. Ein unsingbares Stück. Aber wir haben es geschafft.
Zum Thema dondondon: Ich verstehe nicht, wie unsere Bässe das durchhalten. Zahlreiche/Zahllose Proben haben sie damit verbracht, das zu singen. Dondondon. Immer wieder. Ich meine, da wird man doch irgendwann verrückt!!!!!
Dennoch – und entgeten allen Erwartungen – klappte es eigentlich ganz gut.
Und bei diesem Stück konnte auch jeder sehen, dass Dirigieren wirklich Sport ist. Wirklich. Wirklichwirklich. Regina fuchtelte wild mit ihren Armen herum, bis fast ihr Notenständer fallend umgefallen wäre. Aber nur fast. Ach so, das war auch das Stück, mit dem wir uns für den Chorpreis Deutsche Sprache beworben haben. Ich denke, wir haben ganz gute Chancen. Regina behauptet, dass nur dieses Stück uns den Weg zum Abschlusskonzert der Schulchortage eröffnet hatte.
(Die Sct gehen über mehrere Tage und es gibt mehrere Tage. Das Eröffnungs- und das Abschlusskonzert sind die wichtigsten, zu denen nur ausgewählte Chöre erscheinen dürfen)
Nach diesen brillianten Singen verließen wir stolz und durstig die Bühne und lauschen entspannt den anderen Chören.
Es wäre auch noch zu erwähnen, dass wir der einzige richtige Schulchor in diesem Sinne beim Abschlusskonzert waren. Immerhin ist das die Tatsache, auf die Regina während unserer Proben am öftesten erwähnt hatte. Neben unserem bis dahin doch relativ unbekannten Chor traten noch der Landesjugendchor und ein übertriebener Festivalchor auf. Das sagt euch wahrscheinlich auch nicht viel mehr als mir. Welche Ehre!
Nach dem Konzert – und einigen Lobreden – gingen wir an die frische Luft und schossen einige Fotos. Sogar der Chef (Th. Mühlbayer) ist auf diesen zu sehen!!! Wenig später machten wir uns frisch-fröhlich auf den Weg zum Friedrichsbau, in dem leckere Brezeln darauf warteten, von uns verspeist zu werden. Nur zu gerne erfüllten wir ihnen diesen letzten Wunsch!
Nachdem wir nach ein wenig Konersation den Saal (jetzt war es wirklich ein Saal) verlassen hatten, war dessen Boden von weißem Salz überströmt. Besonders die Ecke, in der wir gesessen und gegessen hatten... Na ja, hm, lassen wir das...
Wie auch immer: Nach unserem Besuch gingen wir gestärkt zurück zum Bus und fuhren heim...

Natürlich kamen wir auch noch auf die überaus kindische Idee, alle anderen mit einem Pferderennenspiel (auf-die-Oberschenkel-klatschen) zu nerven, aber das gehört eigentlich schon nicht mehr hier hin.

Noch was: Bevor wir gingen, malte ***** das zugehörige zweite S an unseren Garderobenzettel und schrieb:

Mit Bildung wäre das nicht passiert!

Von Alex und mir.